Processing O'Reilly Basics
Erik Bartmanns Buch zu Processing ist das erste ernstzunehmende deutschsprachige Buch zu dieser wunderbaren Programmiersprache für Jedermann. Und wäre es ein Buch zu jeder anderen Programmiersprache, hätte ich laut aufgejubelt. Denn … es ist witzig geschrieben, umfassend (über 550 Seiten), logisch aufgebaut und erklärt eigentlich alles, was man über Processing wissen muß. (Okay, 3D ist ein wenig stiefmütterlich behandelt, aber das hat es mit vielen anderen (englischsprachigen) Processing-Büchern gemein.)
Der Autor läßt wirklich keine Fragen offen und nimmt den Leser — von dem er annimmt, daß er noch nicht programmieren kann — an die Hand und hilft ihm, teilweise mit witzigen Illustration, über die Hürden.
Aber etwas stimmt leider nicht: Die Untertitel versprechen »kreativ programmieren«, »für Designer, Künstler und Geeks«, »visuelle Welten gestalten«. Und genau da hapert es. Bei Processing hätte ich bei den Beispielprogrammen ein visuelles Feuerwerk erwartet — immerhin ist das Buch durchgehend farbig (danke, O’Reilly). Aber leider sind die meisten Beipielprogramme zwar solide, aber etwas dröge. Sie erfüllen genau den Zweck, das gerade behandelte Problem zu visualisieren, aber sie regen nicht wirklich zu eigenen Experimenten an. Das kann — bei aller Kritik — selbst Python-Buch von Lars Heppert besser.
Doch egal: Wer Processing lernen will und des Englischen nicht hinreichend mächtig ist, der ist mit diesem Buch trotz aller Kritik gut bedient. Denn das zweite deutschsprachige Buch über Processing »Generative Gestaltung. Entwerfen. Programmieren. Visualisieren« ist nicht nur teuer, sondern eher ein Kunstband, wenn auch ein wunderschöner, der zum Weitermachen und Experimentieren verführt. Aber es ist kein Buch, mit dem man Processing lernen kann.
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