Processing. Creative Coding and Computational Art

Das Buch Processing. Creative Coding and Computational Art ist eine wunderbar inspirierende Schwarte. Und die Software selber ist etwas, was meiner Meinung nach schon lange gefehlt hat. Denn erinnert Ihr Euch noch an die frühen Tage des personal computing? Ein Basic-Interpreter war immer dabei, wenn er nicht sogar das Betriebssystem bildete. Und spätestens mit Turbo Pascals uses graph hatte man auch in besseren Prgrammiersprachen die Möglichkeit, einfach ein paar Bilder und graphische Simulationen auf den Monitor zu zaubern. Und die Zeitschriften (von ST Computer bis c’t) waren voll mit Programmierbeispielen, die Spaß machten. Das änderte sich mit dem Aufkommen der Fenstersysteme, die das einfache Erstellen von Programmen furchtbar erschwerten. Sicher, es gab HyperCard auf dem Mac, aber das war kein richtiger Ersatz. Unter Windows konnte man sich mit dem DOS-Fenster behelfen, aber richtig Freude hatte man daran auch nicht.

Und meine Begeisterung für Modula-2 beruhte nicht nur auf der Tatsache, daß ich Software-Engineering studierte, sondern auch darauf, daß Niklaus Wirth dieser Sprache ein Graphik-Fenster spendiert hatte, mit dem man einfach in einer prozeduralen Umgebung (ohne dieses ganze Event-Gedöns) ein paar Bilder ausgeben konnte. Metroworks Modula-2 für den Mac (68000er Architektur) war dafür wunderbar geeignet und ich habe es geliebt.

Okay, spätestens mit dem Aufkommen von Java glaubte man, alle an die Notwendigkeit von Fenstersystemen und event driven programming überzeugt zu haben, Oberon änderte daran leider nichts mehr. Im Gegenteil, obwohl die fensterlose Nutzerführung von Oberon Teil des Wirthschen Konzepts war, wurde dies schnell verwässert und Oberon V3 hatte wieder Fenster.

Nur die Chance, eher computerferne Personen (zum Beispiel Wissenschaftler und Künstler) an die Programmierung heranzuführen oder auch eine einfache Programmierumgebung für Schüler und Hobby-Programmierer zu haben, war damit vertan. Doch dafür gibt es jetzt Processing und das untenstehende Bild zeigt, wie einfach man damit eine zugegeben simple Animation zaubern kann.

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Und das oben erwähnte Buch macht Lust auf mehr. Es behandelt auf über 800 Seiten anhand vieler Beispiele, wie man in Processing programmiert und Ideen visualisiert. Es ist lebendig geschrieben und man merkt dem Autor die Begeisterung, die er für diese Programmierumgebung besitzt, an. Und auch ich habe mich anstecken lassen. Momentan muß ich noch ein paar andere Projekte fertigstellen, doch schon in wenigen Wochen werde ich mich intensiv mit Processing auseinandersetzen. Ihr werdet es dann in meinem Blog merken.




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