Munizipalsozialismus

Der Munizipalsozialismus entstand ab Mitte des 19. Jahrhunderts in der Nachfolge der Ausbreitung von Industrialisierung, Urbanisierung und der allgemeinen Technisierung, und verbreitete sich ausgehend von England, Deutschland und Frankreich fast in ganz Europa. Mit Infrastrukturunternehmen wie Elektrizitätswerken, Gaswerken und Wasserwerken hatte sich die Erfahrung unbefriedigender Leistung eingestellt, wenn diese am freien Markt im Wettbewerb operieren und ihr Leistungsangebot rein gewinnorientiert erstellen. Diese wurden in der Konsequenz als kommunale Unternehmen betrieben, die nun in öffentlichem Auftrag und öffentlicher Trägerschaft den sozialen Zweck der »Daseinsvorsorge« verfolgten. Im Allgemeinen bestand später der Auftrag in der

  • Ver- und Entsorgung mit Energie, Wasser, zeitweilig Information und Kommunikation, und der Abfallentsorgung sowie der Straßenreinigung;

  • der Bereitstellung von Infrastruktur (Transport- und Verkehrsinfrastruktur, Gewässerwirtschaft, öffentlicher Gebäude und Anlagen für Bildung, Kultur, Sport und soziale Dienste)

  • dem öffentlichen Verkehr

Da diese Wirtschafts- und Infrastrukturbetriebe bis zum Ende des 20. Jahrhunderts nur von Städten betrieben wurden, hat sich dafür der Ausdruck »Stadtwerke« eingebürgert.

Literatur

  • Ludger Eversmann: FabLab - FabCity - CityFab - StadtWerk?, Digitale Fabrikation und die Trennung von Fertigung und Design könnten dem vergessenen Munizipalsozialismus im Klima der schwindenden Arbeit ganz neue Aufgaben zuführen, Telepolis vom 10. April 2014

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